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14. Juni 2018 um 23:40 Uhr #1901TorshavnModerator
Die Gemeinschaft des Wagens
Zwei Stunden nach Sonnenaufgang führt euch Paladin Guthleib von der alten Südstraße nach Osten. Ein paar Minuten später erreicht ihr eine Wiese auf der im losen Kreis fünfzehn bunte Wagen stehen. In der Nähe plätschert ein Bach dahin, im Hintergrund am Horizont lassen sich die Berge des Nebelgebirges erahnen. Auf einer improvisierten Koppel in der Nähe der Wagen grasen zwanzig Pferde. Es herrscht ein reges Treiben zwischen den Wagen, Kinder toben herum, Menschen kommen und gehen, schlendern an den Wagen entlang. Viele Stimmen und Wohlgerüche liegen in der Luft…
16. Juni 2018 um 07:55 Uhr #1902TorshavnModerator„Kommt“ fordert Paladin die Gefährten auf. „Lasst uns bei Del etwas trinken.“ Der Hobbit zieht euch regelrecht ins Rund der Wagen, wo ein reges Treiben herrscht. Während Paladin die Ponys an die Seite eines Wagens anbindet, auf dessen Plane ein großer schäumender Bierkrug gemalt ist, führt ein Reiter in der Mitte ein paar Kunststücke vor einem begeisterten Publikum auf. Der Mann ist in einen einfachen Kilt gekleidet, der freie Oberkörper zeigt unzählige Tatoos, ein Dunländer offensichtlich.
„Setzen wir uns“ Der Hobbit setzt sich auf ein Fass an einen Tisch, von denen mehrere vor den Wagen aufgestellt sind. „Del, bring uns ein paar Humpen von deinem guten Bier.“
Auf der anderen Seite des Rundes läßt ein Mann einen Bären tanzen zur Freude seiner Zuschauer. An einem anderen Wagen tummeln sich die Kinder, die aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.
Ganz in der Nähe von euch machen Pelzhändler Geschäfte mit einigen Jägern, während eine ältere Frau unter einem grünen Vordach an ihrem Wagen Tinkturen und Salben und Kräuter anbietet.
Dann stellt der Wirt auch schon das Bier auf den Tisch.
„Wohl bekomms“ meint er noch und streicht das Geld ein, das Paladin auf die Tischplatte gelegt hat, bevor er sich um weitere Gäste kümmert…16. Juni 2018 um 13:00 Uhr #1903TIETeilnehmerAvina – Beim Wagen von Del
Das ist also der Wagentross dessen Spuren wir nicht gefunden haben. Irgendwie habe ich ihn mir kleiner vorgestellt.
Mein Blick wandert über die Wagen, Tiere und Menschen.
„Hier ist ja ganz schön was los Paladin und Del scheint ihr gut zu kennen. Zum Glück hat uns der Jäger in Ruhe gelassen, so dass wir jetzt hier einen guten Humpen Bier genießen können. Das wird den Zwergen gefallen!“
Lächelnd blicke ich zu meinen Reisegefährten.
„Seht ihr Heiftgrim, so schlimm war es nicht, wir sind von einer Taverne zu einer anderen gereist!“
18. Juni 2018 um 09:46 Uhr #1904JoranModeratorHeiftgrim – Beim Wagen von Del
Unverständlich grummle ich eine Antwort in meinen Bart. Unser selbstauferlegter Auftrag ist mir unangenehm. Ich möchte die Arbeit möglichst schnell hinter mich bringen.
„Falls dieser Wagentross aus Gaunern bestehen sollte, muss mir die Nähe zwischen Paladin und dem fahrenden Volk zu denken geben“, überlege ich. „Paladin geht recht vertraut mit diesem Wirt um, dutzt ihn, als ob er ihn lange und gut kennt. Paladin zieht uns direkt aus dem Geschehen, was diesem Zwerg und seinen Kumpanen Zeit verschaffen könnte … auch wenn der uns eigentlich nicht erwarten kann.“
„Ich komme nach“, füge ich dann an. „Ich drehe hier erst eine Runde. Vielleicht verbirgt sich unter den Musikern ja ein Talent … woll’n sehen, woll’n sehen. … Für’s trinken bleibt später noch genug Zeit.“
Meine Worte sind unverfänglich, aber ansonsten gebe ich mir wenig Mühe, meine angespannte Haltung zu verbergen. Stampfer führe ich am Strick mit mir. Ausnahmsweise folgt mir das Tier gefügig. Wahrscheinlich fühlt sich das Pony in meiner Nähe noch immer sicherer als in dieser lärmenden Menschenansammlung.
18. Juni 2018 um 13:55 Uhr #1905TorshavnModeratorMit Ruhe macht Heiftgrim seine Runde an den Wagen entlang. Rechtsherum von Dels Kneipe ausgesehen, kommt der Zwerg an zwei Wagen vorbei, die verschlossenen sind. Dann bietet eine Breeländerin mittleren Alters verschiedene Tinkturen und Salben an. Sie ist in ein Gespräch mit einer jungen Mutter vertieft. Dann kommt auch schon der Bärenzähmer, der sein Tier tanzen läßt. Das Publikum wirkt ein wenig ängstlich, aber auch neugierig. Etwas später feilschen ein paar Jäger am Stand der Pelzhändlerin. Daneben bastelt ein alter Mann an langen Röhren, in die er ein schwarzes Pulver füllt. Einige Kinder schauen ihm zu, die er ständig ermahnen muss, ihm nicht zu nahe zu kommen, denn diese Röhren seinen gefährlich.
Weiter führt Heiftgrims Weg vorbei an einem alten Drechsler, der gerade einen Stil für eine Schaufel fertig stellt.
Plötzlich scheut das Pony als es das Tschilpen von Vögeln, piepsen von Mäusen, bellen kleiner Hunde vernimmt. In unzähligen Käfigen, die am Wagen hängen und davor auf dem Boden stehen, sind Tiere eingespeert, die ein dunkelhaariger Hobbit versucht zu verkaufen.
Dann stockt Heiftgrinm der Atem, als er in einem viel zu kleinen Gitterwagen direkt neben der Menagerie zusammengekauert ein großes haarloses Wesen entdeckt. Durchaus menschenähnlich, sind kaum Gesichtszüge zu erkennen. Das Wesen verhaart völlig bewegungslos, wirkt abwesend.
Als sich der Zwerg von diesem kleinen Schreck erholt hat geht er weiter bis er beim nächsten Wagen einige Männer sieht, die zu wetten scheinen. Auf einem Tisch schiebt ein bunt gekleideter Zwerg drei kleine Becher durcheinander. Ab und an hebt er einen an, um die Erbse darunter zu zeigen, die es wohl zu entdecken gilt.
Direkt daneben steht ein Wagen, der von einem Himmelszelt bei Nacht bedeckt ist. Eine schwarze Plane auf die unzählige Sterne gemalt wurden, ist über das Holz gespannt. Nur ein kleiner Eingang führt hinein, der von einem jungen Mann bewacht wird.
Der Rundgang endet bei Dels Kneipe direkt daneben…19. Juni 2018 um 10:14 Uhr #1907JoranModeratorHeiftgrim – Beim Wagen von Del
Ich eile zu den Gefährten, die sich Dels Getränke munden lassen.
„Ich habe diesen Hütchenspieler gefunden. Es handelt sich tatsächlich um einen Zwerg“, schnaufe ich mit Verachtung für diese Form des Broterwerbs. „Er spielt nur wenige Schritte von hier. … Wie wollen wir nun mit ihm verfahren? Sollen wir ihn vor allem Volk zur Rede stellen? … Was würde das schon nutzen? Er würde die Tat vermutlich abstreiten, gleich ob er sie begangen hat oder nicht?“
Dann wende ich mich an Paladin: „Wer hat hier das Sagen? Können wir mit irgendeiner Unterstützung bei der Aufklärung der Vorwürfe rechnen? Jemanden, der unser Vorgehen in den Augen der Menschen hier legitimieren könnte? Wir können uns schlecht mit dem ganzen Tross anlegen.“
20. Juni 2018 um 07:44 Uhr #1908TorshavnModeratorBeim Wagen von Del
Paladin schaut Heiftgrim überrascht an:
„Was meint ihr? Wen wollt ihr anklagen? Die Menschen sind doch nett hier.“
Er schaut in die Runde:
„Na ja einige vielleicht ein bißchen eigenartig. Aber vielleicht wird man so, wenn man immer hier draußen unterwegs ist.“
DEr Hobbit greift nach seinem Bier und nimmt einen tiefen Schluck.
„Ich weiß nicht wer hier das sagen hat. Vielleicht fragt ihr Del. Er lebt hier. Ich habe hier nur etwas getrunken und gespielt.“
Er schaut dem Zwerg direkt in die Augen:
„Nun beginne ich zu bereuen euch hergeführt zu haben‘20. Juni 2018 um 09:42 Uhr #1909JoranModeratorHeiftgrim – Beim Wagen von Del
Mir wird bewusst, dass ich in der Aufregung wohl ein wenig übereifrig war. Nun bleibt mir nur die Flucht nach vorn.
„Ihr braucht nichts zu bereuen. Es geht nur um die Aufklärung eines – allerdings schweren – Vorwurfs, der gegen ein Mitglied dieses Trosses erhoben wurde. Wir wollen die Wahrheit herausfinden. Es kann nicht im Interesse aller anderen sein, wenn tatsächlich einer der Schausteller hier Verbrechen begehen sollte. Das würde alle in Verruf bringen. … Und Ihr solltet bedenken: Ihr hättet selbst das Opfer eines solchen Raubes werden können.“
„Aber es ist auch gut denkbar, dass an all dem nichts dran ist. … Wir werden sehen.“
20. Juni 2018 um 09:43 Uhr #1910GrimlorTeilnehmerGrímlor – Beim Wagen von Del
Ich nehme einen tiefen Schluck aus meinem Humpen und brumme unmütig in diesen hinein als ich Herrn Guthleibs Ausspruch höre.
„Was soll das, wenn ich nicht so ein gutmütiger Zwerg wäre, hättest Du meine Axt zwischen den Augen!“
Zu meinen Freunden gerichtet sage ich, nachdem ich den Humpen geräuschvoll auf den Tisch gestellt habe
„Ich bin der Meinung, wir sollten nicht zu vorschnell vorgehen. Beobachten wir und horchen uns ein wenig um. Das Bier ist gut, also was sollen wir überstürzen?“
und zu Del gerichtet, rufe ich
„Herr Wirt, noch eine Runde!“
21. Juni 2018 um 07:02 Uhr #1911TorshavnModeratorBeim Wagen von Del
„Was soll das Grimlor? Ihr vergesset euch“ entrüstet sich Paladin, der offensichtlich gehört hat, was der Zwerg in seinen Humpen gebrummt hatt.
„Ich glaube ich gehe besser. Ihr seid wo ihr sein wolltet.“
ER legt ein paar Kupfermünze auf den Tisch, nickt Del zu und geht zu seinem Pony…21. Juni 2018 um 09:49 Uhr #1912GrimlorTeilnehmerGrímlor – Beim Wagen von Del
Innerlich haue ich mir mit der Hand vor die Stirn, denn anscheinend habe ich meine Gedanken ausgesprochen, obwohl es nur Gedanken bleiben sollten. Erinnerung an mich: „Beim nächsten mal sich nicht vom Unmut leiten lassen, Du Esel“.
Ich wische meinen Unmut bei Seite, stehe langsam auf, wende mich dem Hobbit zu, und versuche zu Retten, was noch zu Retten ist und rufe
„Herr Guthleib!“
und gleich darauf sage ich etwas leiser, gefasster und freundlicher und mit einer Verbeugung
„Herr Guthleib, hiermit Entschuldige ich mich bei Ihnen. Ich möchte mich mit Ihnen, sofern Sie noch möchten, ein Gespräch mit Ihnen führen … natürlich werde ich Ihnen nichts böses antun, ich werde meine Waffe sogar in Olifgrims Obhut geben.
Ich möchte nur, dass Sie mir die Chance geben, zu erklären, was meinen Unmut verursacht hat.
Und wenn Sie möchten, dann darf auch noch jemand von uns mitgehen, wenn es Ihnen lieber ist.
Ich möchte das nur nicht hier machen, in aller Öffentlichkeit.
Na, was meinen Sie?“und halte Ihm meine Hand zur Versöhnung hin.
21. Juni 2018 um 12:52 Uhr #1913JoranModeratorHeiftgrim – Beim Wagen von Del
Gesprochene Worte scheinen es im Moment nur schlimmer zu machen. Erst einmal müssen sich die Gemüter beruhigen.
„Ach kommt schon, Herr Gutleib! Seid kein Spielverderber! Gestern abend haben wir noch Seite an Seite gegen die Wölfe gekämpft und das Brot geteilt! Habt ihr das schon vergessen? Kam ich Euch gestern wie ein Schurke und Schläger vor?“, versuche ich doch noch einen Nutzen aus meinem gestrigen Versagen zu ziehen.
Ich ziehe die Flöte aus der Gürteltasche, lächle verschmitzt und lasse auf meine Worte eine bekannte, lustige Waise aus dem Auenland folgen, die ich auf meiner Reise zum Erebor gelernt habe. Mein Flötenspiel zieht die Blicke der Gäste auf uns und macht einen unauffälligen Abgang des Hobbits unmöglich. Offen werbe ich mit meinem Spiel um Versöhnlichkeit und Frieden, um die Hürde für Paladin, sich dem vor dem Publikum zu entziehen, möglichst hoch zu hängen. „Nun seid ein guter Freund! Alle wollen das Lied zu der Melodie hören! Ihr kennt es wohl, es kommt aus Eurer schönen Heimat!“ Dann wende ich mich mit aufmunternder Miene an Dels Gäste: „Wer will Herrn Gutleib singen hören?“ Auf das Klatschen und Johlen der Gäste setze ich wieder die Flöte an den Mund und beginne von vorn.
- Diese Antwort wurde geändert vor 6 Jahren, 4 Monaten von Joran.
21. Juni 2018 um 13:39 Uhr #1918TorshavnModeratorWährend ihr die Aufmerksamkeit einiger Umstehender erlangt habt, die zum Teil auch den Rhytmus mitklatschen, meint Paladin an Heiftgrim gewand:
„Ihr seit ein guter Musiker. Aber ich werde ganz sicherlich nicht singen:“
Und zu Grimlor, erwidert er, die dargebotene Hand nicht nehmend:
„Ihr solltet euch mehr zurück halten. Ich war lange mit Zwergen wie euch unterwegs drüben im Düsterwald. Und ich werde nie begreifen, warum einige von euch nur mit ihrer Waffe denken. Für heute habe ich genug von euresgleichen.“
Paladin läßt die beiden Zwerge stehen, nimmt sein Pony am Zügel und verläßt die Wagen in Richtung Süden…21. Juni 2018 um 14:22 Uhr #1919JoranModeratorHeiftgrim – Beim Wagen von Del
Ich spiele mein Lied zuende, verbeuge mich vor meinem Publikum und nehme dann Platz bei meinen Weggefährten.
Etwas enttäuscht äußere ich – möglichst leise, damit man es nach Möglichkeit nur an unserem Tisch hört – mein Misstrauen:
„Man, das nenne ich Mut … vor allem von einem Hobbit! Dieses Völkchen ist für seine Friedfertigkeit bekannt, nicht für seinen Heldenmut. Paladin weiß, dass diese Bestie irgendwo südlich in der Nähe der Straße auf Wanderer lauert und macht sich doch alleine auf den Weg? Nur wegen eines unbedachten Wortes? Nach dem Kampf gestern? … Und durch den Düsterwald ist er auch gezogen? … Ich weiß nicht recht, was ich von Herrn Guthleib halten soll!“ Irritiert schüttle ich den Kopf.
„Wir sollten diesen Hütchenspieler besser im Auge behalten. Nicht dass Paladin uns zuvorkommt und plaudert … Was meint ihr?“
22. Juni 2018 um 16:37 Uhr #1921TIETeilnehmerAvina – Beim Wagen von Del
Ich schaue und höre mir das Schauspiel vom Tisch bei Del aus an, hin und wieder nippe ich an meinem Humpen.
Die Zwerge sollten einfach mit dem Hütchenspieler reden, ihn nicht anklagen und beschuldigen, dann wird man schon sehen wessen Geistes Kind er ist!
Als der Hobbit, beleidigt von dem Handeln der Zwerge seiner Wege zieht schaue ich ihm überrascht hinterher.
„Immerhin hat er uns hierher geführt und wie es scheint auf weitere Reise ist er auch gewesen. Ich kenne mich nicht gut genug aus um zu sagen ob dies für Hobbits typisch ist, oder eher eine Ausnahme. Vielleicht sprecht ihr einfach mal mit dem Hütchenspieler, so von Zwerg zu Zwerg? Dabei wird sicherlich irgendwas herauskommen und das eine Wort ergibt das Andere und wir können sehen wie er sich verhält. Auch wenn er ein Spieler ist, was nicht eurer Vorstellung von einer Beschäftigung entspricht, so habt ihr mir noch vor weniger als zwei Tagen erzählt, dass ein Zwerg nicht so ehrlos ist bei dem Spiel zu betrügen oder gar seine Kundschaft auszurauben. Vielleicht hören wir also einfach mal seine Geschichte und machen uns dann ein Bild von dem was passiert sein könnte!?“
Fragend blicke ich in die Runde während ich mir mit dem Handrücken ein wenig Schaum von der Oberlippe wische.
- Diese Antwort wurde geändert vor 6 Jahren, 4 Monaten von TIE.
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