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Joran
Moderator

Darum bin ich nun wieder auf der Reise, zurück zu den Ered Luin. Der Morast der durchnässten Straßen klebt an meinen Stiefeln, die Kleider sind klamm und meine Gesellschaft besteht alleine aus einer Menschenmaid mit feuerrotem Haar.

Avina heißt das Kind … jung in Jahren, wie alle Menschen. Aber doch gewandt und mit einer Begabung für die Musik. Ich denke, die Musik hat uns beisammen gehalten, seit ich sie nahe des unendlich erscheinenden Waldes getroffen habe. Plötzlich stand sie vor mir … ich war nur einen Augenblick eingenickt, da stand sie schon über mir. Im ersten Moment dachte ich, sie will mich bestehlen. Aber Avina hat mich nur keck angeblickt und gefragt, ob noch ein Platz an meinem Feuer frei sei. Und bis heute bin ich mir nicht sicher, ob es das Feuer war, dass sie in mein Lager zog. Nicht lange danach haben wir uns gegenseitig Melodien auf unseren Flöten vorgespielt. Lange bevor es ausgesprochen wurde, war klar, dass wir für eine Weile Weggefährten sein würden.

Wie sich schnell zeigte, kann Avina gut mit meinem Pony umgehen. Tiere liegen ihr mehr als mir. Und sie hat sich auch sonst als sehr nützlich erwiesen: Wenn es darum geht, einen guten Weg zu finden oder die richtige Richtung einzuschlagen, hat sie einen guten Riecher … ganz zu schweigen von dem gelegentlichen Wildbret, das ich ihr verdanke.

Mein Plan war es, das Nebelgebirge zu überqueren. Aber das Wetter war schon unberechenbar und Avina überzeugte mich, dass auf den Passhöhen im Nebelgebirge schon Schnee liegen könne, bis wir sie erreichen würden. Und selbst wenn nicht müssten wir an milden Tagen mit angeschwollenen Flüssen und Bächen rechnen. Zuerst zögerte ich und vermutete andere Hintergedanken des Mädchens, wie es da vor mir stand: bewaffnet und ärmlich.

Nach reichlich Überlegung und Planung welcher Weg zum Ered Luin der sicherste und gangbarste wäre wählten wir den langen Weg der uns um die Nebelberge herumführen würde, hin zur Pforte von Calenardhon und der langen Südstraße welche nach dem Gwathló den Namen Grünweg trägt und durch Bree führt.

Der von uns gewählte Weg war lang und führte durch die Reiche der Menschen. Mit Unbehagen erinnere ich mich an den Ritt auf den Wassern des Anduin mit einem dilettantisch zusammengehämmerten Gefährt irgendeines Flößers. Noch heute bricht mir der Schweiß aus, wenn ich daran denke, dass mein Leben an ein paar durchnässten, faserigen Tauen hing. Und weiter ging es, Tag um Tag, Woche um Woche. Entlang an dem düsteren Fangorn … mitten durch die Westfold mit ihren oft mir unfreundlich gesonnenen Bewohnern. Erst als die weißen Kuppen der Ered Nimrais in Sicht kamen, fühlte ich mich wieder etwas sicherer. Und als wir die Isenfuhrt überquerten, hatte ich zum ersten mal das Gefühl nun bald wieder in der Heimat zu sein. Die große Südstraße war in einem schrecklichem Zustand, aber besser als die unendlichen Weiden Rohans. Und auch besser als der Grünweg, auf den wir die letzten Tage verbrachten.

Noch immer weiß ich nicht recht, warum Avina in den Westen geht … die wahre Geschichte meine ich. Aber irgendwann wird sie schon Vertrauen fassen.

Darum ist meine Freude groß, als wir endlich Bree erreichen. Als warmes Licht, fröhliche Stimmen, der Duft guter Hausmannskost und auch der Geruch von starkem Bier aus einem Wirtshaus mich locken, lade ich Avina ein. Sie hat mich gut geführt und ist mir inzwischen auch ein wenig ans Herz gewachsen, wenn ich ehrlich sein soll…

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