Der Aufenthalt in Bruchtal war viel zu kurz. Nach einer Woche rückte schon der letzte Abend heran. Ein letztes Gespräch mit Elrond an diesem wunderschönen Abend auf dem Balkon, brachte nichts Neues. Margils Zustand war unverändert. Seine Aufzeichnungen, zurückgelassen in Iffgulds Festung, der einzige mögliche Anhaltspunkt für Caranguls Aufenthaltsort. Ein neuer Gefährte würde sich Broca, Ogtaba, Sibroc und Galadhil anschließen: ein etwas merkwürdiger Vogel namens Barukh, der eine Eule seinen Begleiter nennt. Der Abend blieb nicht so ruhig wie erwartet. Ein Sperlingspärchen belauschte die Freunde. Dank der Aufmerksamkeit der Eule und Ogtabas Fähigkeit mit Tieren zu sprechen, konnte die Hexe, die der Gruppe schon oft zuschaffen gemacht hatte, als Auftraggeber enttarnt werden.
Der Aufbruch der Gefährten in Richtung Ettenöden erfolgte rasch am nächsten Morgen. Die erste Station auf ihrem Weg sollte das Hohe Haus von Brin und Lot sein, der Ort der Ruhe und Behaglichkeit, der ihnen auf dem Weg zurück nach Bruchtal mit Margil bereits als Unterkunft in der Wildnis gedient hatte. Galadhil führte die Freunde zügig und fehlerlos.
Doch welch unangenehme Überraschung hielt dieser Abend für sie bereit. Das Haus wurde von Orks überfallen, die Bewohner grausam niedergemetzelt. Vorsichtig drangen die Gefährten über den Wehrgang in das Gebäude ein, auf der Suche nach Überlebenden. Barukh stieß im Schlafgemach der Dunedain auf die völlig verwirrte und verrückte Brin, die ihn sofort mit einem Langdolch attackierte. Sein Leben in Gefahr sehend übernahmen Barukhs Instinkte die Oberhand. Er verwandelte sich in einen Bären und biß Brin den Kopf ab. In seiner Raserei griff er den heranstürmenden Galadhil an, biß ihn in den Schwertarm. Ein Schlafzauber Sibrocs beruhigte den Bären, bis dieser sich wieder in Barukh verwandelte. Die Gruppe war entsetzt, welch ungewohnte Gefahr ihr neuer Gefährte bedeuten konnte. Es brauchte lange bis sich die Gemüter wieder abkühlten. Die Nacht war kurz genug.
Am nächsten Morgen bestatteten sie die Toten um sich dann sofort wieder auf den Weg nach Norden zu machen, immer noch in Gedanken an die erstaunlichen Fähigkeiten Barukhs.
Die Reise verlief schnell und ereignislos bis an die Furt über den Weisquell die den Schritt in die Ettenöden bedeutete.
Jederzeit mit einem Überfall oder einer Falle ihrer Feinde rechnend, erblickten die Freunde an diesem Abend ein Feuer in der Dunkelheit. Broca schlich sich an das Lagerfeuer heran, beobachtete einen Mann und eine Frau, die ein Zelt aufgeschlagen hatten und einen Braten über dem Feuer drehten. Scheinbar Wanderer oder Händler. Nachdem der Hobbit zurückgekehrt war, beriet die Gruppe was zu tun sei. Uneinig über das weitere Vorgehen, ging Barukh auf das Feuer zu. Freundlich von den beiden empfangen, die sich als die Fahrenden Ursa und Wallgren vorstellten, nahm er Platz und auch der Hobbit, eine angenehme Mahlzeit witternd trat hinzu. Irgendwann näherte sich auch der skeptische Galadhil. Ogtaba und Sibroc hielten sich im Wald verborgen.
Für Barukh und Broca war es eine angenehme Nacht. Galadhil hat kaum ein Auge zu getan. Am nächsten Morgen trennte man sich. Die Gruppe zog endlich über den Weisquell. Nach einem halben Tag kam Iffgulds Festung in Sicht. Der Winter schien wieder zurück gekehrt zu sein. Temperaturen unter dem Gefrierpunkt machten den Freunden arg zu schaffen. Dank Sibrocs magischen Fähigkeiten überstanden sie die Nacht, um am nächsten Morgen nachdem der Frostriese seine Festung verlassen hatte, in die selbige einzudringen.
Erstaunlicherweise stieß die Gruppe auf keinerlei Schwierigkeiten. Nach drei Stunden Suche fanden sie Margils Aufzeichnungen. Dann flohen sie rasch zurück nach Bruchtal. Stetig mit einem Überfall rechnend, rasteten sie kaum bis die Gefährten im hohen Haus ankamen. Hier nun ruhten sie und sahen die Aufzeichnungen durch.
Die in der schwarzen Sprache abgefaßten Papiere enthielten Tätigkeitsberichte für Carangul. Zwischendurch waren immer wieder kurze Passagen in Adunaisch geschrieben, schnell krakelig und voller Angst. So erfuhr die Gruppe folgendes:

Carangul soll sich derzeit in Tharbad aufhalten.
Zwei seiner Hexen bereiten für ihn das Terrain in Fornost.
Sein Weg soll ihn dann weiter zur ehemaligen Hauptstadt von Angmar, Carm Dum, führen.
Zwei Hexen haben sich von Anfang an um Margil gekümmert, eine trägt den Namen Latha. Sie befehligen ca. 60 Orks. Ein Halbork namens Ogrod führt die Gruppe.
Der weitere Weg wird die Gefährten zuerst einmal zurück nach Bruchtal führen, um auch Elrond zu informieren. Vielleicht hat der hohe Elb noch andere Neuigkeiten für sie.
Wohin wird die Freunde das Schicksal dann führen: Tharbad oder Fornost, die alte Königsstadt?

Mae Minuial Ogtaba, Galadhil, Broca, Sibroc,

Eure schnelle, kraftraubende Rückreise aus den Ettenöden hierher ins Hohe Haus hat Euch vorläufig in Sicherheit gebracht. Die Aufzeichnungen Margils lieferten Euch einige Hinweise auf einen möglichen Aufenthaltsort Caranguls in Tharbad oder Fornost.
Gegen Morgen werden Wolf und Eule unruhig. Ein Blick vom Wehrgang aus, zeigt Euch schnell warum: Orks haben das Hohe Haus im Morgengrauen umzingelt. Besonders gut aufgestellt sind Eure Feinde in Richtung der Furt nach Bruchtal.
Wie wollt Ihr dieser Gefahr begegnen? Werden Euch Eure Freunde Menelcar, Tarthalion und Dwalin zu Hilfe kommen?

In Erinnerung an Brin und Lot, Herrin und Herr des Hohen Hauses