Dwalin reiste seinen Gefährten nach. Am Nordtor von Tharbad geriet er mit einem Noldor zusammen in Handgreiflichkeit mit Wegelagerern. Das Problem war schnell gelöst. Der Noldor, Wino mit Namen, schloss sich Dwalin an. Gemeinsam zogen sie ins Hafenviertel auf der Suche nach den Freunden des Khazad.
Der Orkenkopf war ihr erster Anlaufpunkt auf der Suche nach einer günstigen Unterkunft und Informationen. Der Abend begann viel versprechend mit einem Würfelspiel gegen zwei Mitglieder der Stadtwache. Mehrere Silber- und Kupfermünzen und ein paar Stulpenhandschuhe wechselten den Besitzer. Gut gelaunt bestellten die Freunde ein ausgiebiges Mahl. Während des Essens belauschte Dwalin vier Männer zwischen 25 und 35 Jahren, die am Nebentisch in ein Gespräch vertieft waren. Sie waren offensichtlich auf der Suche nach ihm und seinen Gefährten, die wohl bei einem Gelehrten namens Wizilin im Bürgerviertel untergekommen waren. Das sah deutlich nach Ärger aus. Wino und Dwalin machten sich sofort auf den Weg, und klopften einige Minuten später an des Gelehrten Tür.
Die Freude Sibrocs und Tarthalions über das Wiedersehen mit ihrem Kampfgefährten war groß. Auch der Noldor Wino wurde gerne gesehen. Nachdem nun die gewonnenen Informationen ausgetauscht waren, beschlossen die Freunde am nächsten Morgen die Juwelierin Lothiriel zum Helm zu befragen, und mit der Familie Radulfs Kontakt aufzunehmen, um rechtmäßig um die heute gewonnen Handschuhe zu bitten.
Der Besuch bei Lothiriel, die ihr Geschäft im noblen Regierungsviertel betreibt, bestätigte den Gefährten, das die vier Söldner aus dem Orkenkopf, vor denen sie auch Rupert schon gewarnt hatte, ebenfalls hinter Bernfrieds Artefakten her waren. Denn kurz vor dem Überfall hatte einer der vier nach dem Helm gefragt, wurde von der Juwelierin allerdings abgewiesen. Mit dem Helm wurden beim Einbruch auch noch eine große Zahl von Smaragden gestohlen. Die Freunde versprachen die Gegenstände zurück zubringen. Lothiriel versprach ihnen dafür den Helm als Belohnung.
Während Sibroc und Tarthalion zum Südufer gingen, um mit Radulfs Familie zu sprechen, machten sich Wino und Dwalin auf ins Hafenviertel, um den Aufenthaltsort ihrer Gegner zu finden. Die beiden gerieten in einen Hinterhalt, dem sie nur knapp entkommen konnten. Immerhin konnten sie einen ihrer Feinde nieder strecken. Allerdings gewannen sie der Erkenntnis, das die Söldner ganz offensichtlich mit der Stadtwache zusammen arbeiteten, drehte sich der vom Kampfeslärm angelockte Trupp doch auf dem Absatz um und verschwand. Geführt wurde die Einheit von dem selben Mann, der am Vorabend die Handschuhe verloren hatte. Dwalin wurde beim Überfall verletzt, was allerdings für den geübten Animisten Wino kein Problem darstellte.
Sibrocs und Tarthalions Suche im Südviertel war noch weniger erfreulich. Ihre Frage nach Radulfs Familie brachte ihnen ein Gespräch mit Wernhelm, dem stellvertretenden Führer der gondorianischen Truppen in Tharbad ein. Sie erfuhren vom Tod Wolframs, des letzten direkten Nachkommens von Radulf, bei einem undurchsichtigen Duell gegen den Hauptmann der Stadtwache des Hafenviertels Ethel. Wernhelm nahm in Wolframs Leben so etwas wie die Vaterrolle ein. Sibroc beschloss den Offizier in ihre Mission ein zu weihen, in der Hoffnung seine Unterstützung zu gewinnen. Er versprach die genaueren Umstände von Wolframs Tod herauszufinden. Wernhelm wollte sich im Gegenzug um eine Audienz beim Kanzler Nimhir bemühen.
Wie sollten die Freunde nun weiter vorgehen? Ein Plan war dann rasch gemacht. Gerüchte sollten gestreut werden, die Gruppe würde bereits morgen Tharbad verlassen, um die Standarte aus Grünweg zu holen. Den Abend würden die Gefährten im Nordviertel im Gasthaus „Des Wanderers Ruh“ verbringen. So hofften die Freunde ihre Gegner heraus zu locken. Wernhelm würde ihnen mit einem kleinen Trupp gondorianischer Soldaten Rückendeckung geben, im Notfall auch gegen die korrupte Stadtwache. Eine Audienz beim Kanzler war für den nächsten Morgen bereits arrangiert.

Der Abend sollte etwas anders verlaufen als geplant. Bei einem guten Essen kam Sibroc mit einem Händler ins Gespräch, der ihm schon bald ein besonderes Buch anbot. Es handelte sich hier offensichtlich um eine Abschrift des selben Werkes, das der Magier bereits in Bruchtal gelesen hatte. Eine Abhandlung über die seltsame Art von Zauberei, die die Anhänger Caranguls verwendeten. Er kaufte dem Händler die Kostbarkeit ab.
Mittlerweile waren auch die vier Söldner eingetroffen. Nach kurzer Zeit kamen sie an den Tisch der Gefährten mit einem Angebot. Sie würden ihnen den Helm und schriftliche Beweise für ein Komplott des Animisten von Grünweg Delf gegen Furtwasser und Hagen, den Bürgermeister von Grünweg geben zum Preis von 500 Goldstücken. Aber die Gruppe beschloss mit diesem ehrlosen Söldnerpack keine Geschäfte zu machen. Einer bewaffneten Auseinandersetzung gingen die Gegner aus dem Weg. Sibroc folgte ihnen unsichtbar und fand so deren Unterschlupf in einem Lagerhaus im Hafenviertel. Da Wernhelm hier keinen Einfluss besaß, versprach er den Gefährten lediglich ihnen unter der Hand den Rücken frei zu halten.
Die Freunde machten sich noch in der Nacht auf den Weg ihre Feinde zu überwältigen, Helm und Beweise in ihre Hände zu bringen. Das Gebäude, bestehend aus einem Lagerhaus mit direkt angebautem Wohnhaus, wurde umstellt. Tarthalion und Wino versuchten von der Rückseite einzudringen, Dwalin durch die Haustür und Sibroc durch ein Giebelfenster. Alle waren unsichtbar und auf eine blutige Auseinandersetzung gefasst.
Der Zauberer gelangte durch das Fenster in einen großen Schlafraum, der das ganze Dachgeschoss einnahm. Über eine Leiter hinab gelangte er in einen Lagerraum, der an den Wohnraum an grenzte. Sibroc versuchte den verletzten hünenhaften Kämpfer in Schlaf zu versetzen, der auf dem Sofa lag. Leider misslang der Spruch, er wurde sichtbar und in einen Kampf mit dem Krieger verwickelt.
Währenddessen drang Dwalin durch die Haustür in den Flur, wo er bald auf den Magier der Gegner traf. Einer Seelenübernahme widerstand er erfolgreich, und streckte den Mann mit einem Schlag nieder. Auch auf der Rückseite des Hauses war mittlerweile ein Kampf entbrannt.
Mit knapper Not entkam Sibroc, brach vor dem Haus dem Tode nahe zusammen. Auch Wino wurde durch einen dummen Fehler seinerseits schwer verwundet. Nach wenigen Minuten war der Kampf entschieden. Zwei Gegner tot, zwei bewusstlos und gefesselt, Helm und Beweise gefunden.
Den Rest der Nacht versorgten die Gefährten ihre Wunden und versuchten etwas Ruhe zu finden, bevor sie am späten Vormittag des nächsten Tages mit ihren Gefangenen zum Kanzler gingen.
Als Fürsprecher und als Bezeuger der Wahrheit ihrer Worte begleitete sie Wernhelm ins alte Rathaus der einst prächtigen Stadt. Der Kanzler Nimhir hörte den Gefährten aufmerksam zu, bewunderte sie für ihre Tapferkeit und Mut und lobte ihre Umsicht. Für den nächsten Tag wurde die Reise nach Grünweg und Furtwasser festgesetzt. Begleitet von 50 gondorianischen Soldaten betrat der Herrscher von Cardolan den Boden des Zwistes. Die Verschwörung wurde öffentlich gemacht, der Animist Delf festgesetzt, der Streit zwischen Furtwasser und Grünweg geschlichtet. Ein Fest für den Held alter Tage, Bernfried, und den Held neuer Tage, Nimhir, beschloss den Tag.
Der Kanzler erhob die Insignien Bernfrieds zu Artefakten des Landes. So vereinigte er auch die Hiri zum Wohle Cardolans hinter sich. Die Zukunft des Landes war gesichert, zu mindestens vorläufig. Denn wer wusste schon genau, wann der Hexenkönig neues Unheil heraufbeschwören würde.
Die Gefährten beschlossen weiter zuziehen, zum dunklen Stein im Eryn Vorn, um den Geist Caranguls endlich aus Mittelerde zu tilgen. Ihr Weg sollte sie südwestlich führen, durch das nahezu entvölkerte Minhiriath, vorbei an den Ruinen des versunkenen Tharbad des Jahres 3012 DZ.