Nachdem die Gefährten die Kettenrüstung an sich gebracht hatten, schlugen sie ihr Lager in der Nähe des Gräberfeldes auf. In der Nacht fand ein Elb, Feramin, den Weg zum Feuer auf der Suche nach Grabräubern, die sich in der Gegend aufhalten sollten. Nach anfänglicher Skepsis auf beiden Seiten schloss sich der Elb der Gruppe an.
Am Morgen erhielten die Freunde Besuch von Krax, dem Raben, mit einer Nachricht von Rupert. Während er Brotkrumen aus Sibrocs Hand fraß, ließ er sich die Botschaft abnehmen. Der Heiler hatte herausgefunden, wo sich Bernfrieds Helm befinden sollte: auf einem Landgut ganz in der Nähe, das Anwesen des ehemaligen Hauptmanns Goran. Rupert warnte sie ebenfalls vor vier Söldnern, die hinter ihnen her seien.
Schnell wurden die Pferde gesattelt, der Weg entlang der großen Nordstraße durch Felder und Wiesen fortgesetzt. Keine zwei Stunden später blickten Tarthalion, Sibroc, Menelcar, Broca, Ogtaba und Feramin auf das zweistöckige, eingefriedete Gebäude. Die Menschen gingen ihrem Tagwerk nach, das Tor stand offen.
„Was wünscht Ihr?“ wandte sich ein Knecht an die Gruppe. Der große kräftige Mann war aus dem Stall getreten; in der Rechten einen langstieligen Hammer.
„Deinen Herrn, Goran, möchten wir sprechen“ erwiderte Sibroc, während die Freunde die Pferde am Brunnen tränkten.
Der Knecht verschwand im Haus. Einige Minuten später: „Theobald möchte Euch sehen. Folgt mir!“
Die Gruppe wurde in einen großen Raum geführt in dessen Mitte eine lange Tafel stand. Am Kopfende saß ein grauhaariger Mann in den Mittfünfzigern. Ihm zur Linken saß ein etwa zwölfjähriger Junge. Zu seiner Rechten stand ein Mann Anfang dreißig, gewandet in eine Robe, der das Wort an sie richtete: „Mein Name ist Theobald, Berater Gorans und Lehrer seines Sohnes Tarrik. Was können wir für Euch tun?“
„Wir möchten Euch, Goran, um das Schwert Bernfrieds bitten; zur Befriedung zweier Dörfer und um Frieden und Stabilität für Cardolan zu sichern.“, trug Sibroc ihr Anliegen vor.
Schnell wurde klar, das Goran dem Gespräch nicht folgen konnte. Er schien verwirrt, geistlos und unaufmerksam. Theobald versuchte die Audienz schnellstmöglich zu beenden. Erst nachdem Sibroc versucht hatte den alten Gutsbesitzer zu beeinflussen, gab sein Berater der Bitte nach einem Gespräch unter vier Augen nach.Während die Unterhaltung draußen verlief, sprachen die anderen mit Tarrik.
Sie erfuhren von dem Bettler der sich vor einigen Wochen hier herumgetrieben hatte. Und von einem Fluch in einer dunklen unbekannten Sprache, den der Mann auf Goran und seine Frau gelegt hatte. Theobald bat die Gruppe um Hilfe. Dafür sollten sie das Schwert erhalten.
Der ausschlaggebende Hinweis kam von Tarrik. Er hatte eine tote schwarze Katze unter dem Fenster des großen Saales gefunden, kurz nach dem der Hausierer verschwunden war. Die starren weit aufgerissenen Augen der Katze blickten direkt durch das Fenster auf Goran. Sie schien seinen Geist mit ihrem Blick zu bannen oder gar gefangen zu halten. Instinktiv zerschlug Sibroc die Scheibe. Der Fluch war tatsächlich gebannt.
Der dankbare Hausherr gab das Schwert gerne für die gute Sache. Er empfahl den Freunden in Tharbad bei dem Gelehrten Wizelin Unterkunft und Hilfe zu suchen. Der Gildenvorsteher sei ein alter Freund und ausgezeichneter Historiker, der am südlichen Rand des Regierungsviertels direkt am Gwatlho lebe.
Der zweistündige Weg in die alte Hauptstadt Cardolans war schnell zurückgelegt. In diesen schweren vom Krieg gezeichneten Zeiten war Tharbad zu einem Auffangbecken für Flüchtlinge aus dem Norden geworden, die in einem primitiven provisorischen Hüttendorf an den Nordmauern der Stadt lebten.
Dennoch war Tharbad von beeindruckender Größe für die Gefährten, die älteste Stadt, die sie bisher gesehen hatten.
Das Haus Wizelins war leicht zu finden. Sie ritten entlang der Königsallee über die Brücke des mächtigen Gwatlho auf die Insel, den alten Kern Tharbads. Auf der Südseite lag das kleine zweistöckige Steingebäude, das einstige Stadthaus Gorans, das er an den Gelehrten verkauft hatte.

Eine alte Haushälterin öffnete der Gruppe. „Der Herr ist nicht im Haus. Er wird in einer Stunde zurück sein. Wenn die Herren warten möchten?!“ Sie führte die Freunde in die Bibliothek.
Während sie auf Wizelin warteten, vertrieben sich einige die Zeit mit Lesen. Als er nun endlich kam, war er durchaus bereit die Gefährten zu unterstützen. Er versprach ihnen das Schild, das sich in seinem Besitz befinde. Er konnte ihnen auch von einem spektakulären Einbruch bei der Juwelierin Lothoriel erzählen, die angeblich im Besitz des Helmes gewesen sei. Auch einen Hinweis auf die gesuchten Handschuhe konnte der Gelehrte geben. Bernfried selbst soll sie in die Hände eines seiner Hauptleute, eines niederen Dunadans namens Radulf, gelegt haben. Die Familie war damals im Südviertel Tharbads ansässig, da sie zu den Truppen Gondors gehörte. Ihre Spuren verlieren sich in der Geschichte.
Nun sind die Gefährten bereits im Besitz von drei Artefakten: Kettenhemd, Schwert und Schild. Werden sie die Hinweise des Gelehrten auf die Spur der anderen Gegenstände führen?