Endlich wieder auf See. Ich liebe das Meer so lange ich zurückdenken kann. Die „Gilwen“ ist ein schönes Schiff, Hallatan ein guter Kapitän. Er hatte mich damals in Pelargir vor dem Gefängnis bewahrt. Ich hatte versucht einem reichen Kaufmann seinen Geldbeutel zu stehlen. Einer seiner Leibwächter bemerkte mich; wollte mir sogar auf der Stelle die Hand abschlagen. Hallatan kaufte mich frei. Ich konnte meine Schulden bei ihm als Schiffsjunge abarbeiten. Das liegt nun schon fast drei Jahre zurück.
Der Mann bei dem ich aufwuchs nannte mich Nardh, weil ich so gut Knoten binden konnte und weil er glaubte ich müsste irgendwie Elbenblut in mir haben. Ich weiß nicht wie er darauf kam, noch wer meine Eltern sind. Den alten Hafenarbeiter brachte der Rum um. Seit dem hatte ich auf den Straßen von Pelargir gelebt.
Nun lag der Fjord von Linhir vor uns. Hier in der alten numenorischen Stadt am Zusammenfluss von Gilrain und Serni betrieb der Kapitän mit seinem Bruder einen kleinen Handelskontor. Die Stadt war wunderschön. Ich bin gerne hier. Linhir ist nicht so groß wie Pelargir. Da sie aber am wichtigsten Handelspunkt zwischen den großen Städten liegt, ist hier sehr viel los.
Wir waren hastig in der Nacht ausgelaufen; hatten Dol Amroth eilig hinter uns gelassen. Irgendetwas war mit Guthleib, dem Bruder geschehen. Er schien verschwunden. Hallatan machte sich Sorgen um seinen Bruder und um sein Geschäft. So viel hatte ich mitbekommen. Und die Probleme mussten groß sein. Denn auch die Gefährten waren dabei. Wir hatten schon viel miteinander erlebt. Obwohl ich glaube, das sie mich bisher noch gar nicht wirklich bemerkt hatten. Ich bewunderte sie. Sie kamen aus mir unbekannten Ländern im Norden. Es waren nicht nur Menschen unter ihnen. Auch Elben, ein Hobbit und ein Wasa gehörten zu der Gruppe. Irgendwann würde ich so leben wie sie. Mittelerde erkunden und Abenteuer erleben. Vielleicht würde ich mit ihnen gehen können.
Die Gefährten waren im Hause Hallatans zu Gast. Ich schlief am liebsten auf dem Schiff, wenn ich von meinen Streifzügen abends aus der Stadt zurück in den Hafen kam. Übermorgen sollte die „Flußkrebs“ nach Bar-en-Tinnen auslaufen. Dort war wohl der Bruder verschwunden. Meine Helden würden also das Boot wechseln. Irgendwie musste ich dabei sein. Ich sprach noch am Abend mit Dankwart, dem Maat des Flußschiffes. Er musste zwar lachen, aber er nahm mich mit an Bord als Leichtmatrose. Endlich kein Schiffsjunge mehr. Vielleicht würde mich Hallatan nach dieser Fahrt ja auch als Matrose arbeiten lassen.
Nun brauchte ich noch eine Waffe. Am besten ein Entermesser. Ich wußte wo ich für das wenige Geld, das ich besaß eines bekommen würde.
Mein Weg führte mich in die dunkelsten Winkel des Hafenviertels. In die „Schlucht“, eine düstere Kneipe, wollte ich gehen. Gerdam wollte ich nach einer Waffe fragen. Der Schläger des Großkaufmannes Telwin schuldete mir ohnehin noch einen Gefallen. Doch der war gerade beschäftigt. Er sprach mit Yusuf. Tarthalion und Kalidor standen stumm dabei. Was wollten meine Helden von diesem zwielichtigen Typen. Yusuf schien sich in dieser Umgebung wohl zu fühlen. Das war ich ja schon von Dol Amroth gewöhnt. Er knüpfte scheinbar auch hier seine Kontakte.
Als das Gespräch beendet war, ging ich zu Gerdam. Er gab mir das Messer. Glücklich ging ich wieder an Bord.
Einen Tag später lief die „Flußkrebs“ aus. Wir waren wieder auf dem Weg. Ich würde versuchen in Bar-en-Tinnen von Bord zu gehen, um meinen Helden zu helfen, wenn ich es konnte. Hoffentlich würde sich eine Gelegenheit ergeben.

Seit ein paar Tagen waren wir schon auf dem Anduin unterwegs. Morgen früh würde uns die „Flusskrebs“ in Bar-en-Tinnen, einer kleinen Stadt im südlichen Ithilien 90 Meilen vor Minas Tirith, absetzen.
Ich genoss die Fahrt auf dem großen Fluss. Wir kamen bei stetigem Wind gut voran. Ich hatte das Wasser und die Abenteuer lieben gelernt. Das heimische Auenland fehlte mir nicht, allenfalls der Mangel an regelmäßigen Mahlzeiten.
Vor zwei Wochen waren wir hastig in Dol Amroth aufgebrochen. Hallatan, Kapitän der „Gilwen“ und unser Freund, kam völlig aufgelöst zu uns in die „Krakenwacht“. Die „Brackwasser“ hatten im Hafen fest gemacht. Dessen Kapitän Garth, ein Freund Hallatans, hatten ihm die Nachricht vom spurlosen Verschwinden seines Bruders in Bar-en-Tinnen gebracht. Nun bat uns unser Freund um Hilfe. Er hatte schon mit Nahar, Menelcars Vater, seinem Handelsherrn gesprochen, der ihm auf unbestimmte Zeit frei gegeben hatte um seine Familienangelegenheiten zu regeln. Für mich war es keine Frage, und auch für die anderen nicht. Wir sagten dem Kapitän unsere Hilfe zu. Eine Stunde später liefen wir aus. An Bord waren auch zwei lange vermisste Freunde: Der Wasaschamane Ogtaba und der Silvan Lamalas. Wir hatten sie vor ein paar Tagen bei einem Ausflug zu unserem Jagdanwesen getroffen.
Der September des Jahres 3014 DZ war schon ein paar Tage alt, als wir unser erstes Ziel erreichten: die alte Stadt Linhir, am Zusammenfluss der Flüsse Gilrain und Serni gelegen. Hier betrieb Hallatan mit seinem Bruder Guthleib in der zweiten Generation ein kleines Handelskontor. In der Stadt pulsierte das Leben. Es schien alles noch kleiner und gedrängter zu sein als in Dol Amroth. Dennoch war die Stadt, die ihren numenorischen Ursprung immer noch mit Stolz pflegte, schön.
Hallatans zweistöckiges Haus lag direkt am Hafen. Dort wohnte die Familie. Auch die Waren wurden in einem Anbau gelagert.
Guthleibs Sohn Werniger empfing uns in dem einfachen aber gemütlichen Heim. Während wir gemeinsam etwas aßen, erzählte uns Werniger vom Verschwinden seines Vaters: „Die Flusskrebs war wie immer in Bar-en-Tinnen vor Anker gegangen. Guthleib verbrachte in dem kleinen Städtchen gerne ein paar Tage bevor er weiter fuhr. Warum habe ich nie so recht verstanden. Aber er war sehr einsam seit Mutter starb; und etwas wunderlich. Er trank auch gern. Eines Nachts schien er Geister auf dem Anduin bemerkt zu haben. Mein Vater, der ewige Skeptiker, wollte nicht glauben was er gesehen hatte. Er begann Nachforschungen anzustellen. Niemand glaubte ihm in der Stadt. Dann tauchte er eines Morgens nicht mehr auf. Dankwart, der erste Maat der Flusskrebs, suchte ihn gemeinsam mit den örtlichen Soldaten. Ohne Erfolg. Sie fanden ihn nicht. Man ging davon aus, das ihn der große Fluss verschlungen hatte. Offiziell hieß es, er sei betrunken in den Anduin gefallen, und ertrunken. Dankwart lieferte die Ware in Harlond ab. Auf dem Rückweg nach Linhir fragte er erneut in Bar-en-Tinnen nach. Es gab noch immer keine Spur von Guthleib. Als die Flusskrebs zurück kam, ließ ich dir Onkel über Kapitän Garth eine Nachricht zukommen. Hoffentlich finden deine Freunde ihn.“
Die Ruhe lag schwer im Raum. Die Stimmung war gedrückt. „Und, was werden wir jetzt unternehmen?“ fragte ich in die allgemeine Stille hinein, während ich noch ein Stück von dem wunderbaren Kirschkuchen nahm. „Übermorgen läuft die Flusskrebs wieder aus. Ich möchte, das ihr mitfahrt und meinen Bruder findet“ beantwortete Hallatan meine Frage…

…“Dann bleibt ja noch genügend Zeit sich ein bisschen in der Stadt umzusehen“, warf Yusuf ein. „Aber zuerst würde ich mir gerne die Zimmer deines Bruders ansehen“ wendete sich der Corsar an Hallatan. „Gern, mein Freund. Ich führe dich hin.“ „Kommst Du mit Broca?“ fragte mich Yusuf. „Ich könnte deine Hilfe brauchen.“ Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich schloss mich den beiden an.
Der Kapitän führte uns die Treppe hinauf in der ersten Stock. Guthleibs Räume lagen am Ende des Flurs. Ein Wohn- und ein Schlafzimmer einfach eingerichtet, aber nicht ohne Stil. Hallatan ließ uns allein.
Eine gemütliche Sitzgruppe nahm die Mitte des Wohnraumes ein. Die Regale an den Wänden waren voller Bücher und Erinnerungsstücken von seinen Reisen. Alles in allem nichts besonderes. Der Blick aus dem Fenster verlor sich zwischen den Häusern des Hafenviertels. Im Schlafzimmer entdeckten wir einen kleinen Schreibtisch, einen Sekretär. Hier fanden sich angefangene Briefe, alte Frachtpapiere und Kostenrechnungen. Obwohl mir der Gedanke nicht gefiel, durchsuchten wir das Zimmer gründlich. Unter der Matratze des Doppelbettes lagen alte Brautbriefe. In einer Seemannskiste versteckt unter einem doppelten Boden fanden wir zwei ältere Logbücher und weitere Briefe in einer Mappe. Das Schloss an der Truhe wäre eine ganz schöne Herausforderung gewesen, die ich natürlich gemeistert hätte. Aber Yusuf fand den Schlüssel, versteckt hinter einem Spiegel.
Gemeinsam lasen der Corsar und ich die Logbücher. Wir fanden Hinweise auf einen mächtigen Händler namens Telwin, der schon lange versuchte kleinere Handelshäuser in Linhir aufzukaufen, oder mit zweifelhaften Methoden an sich zu bringen. Und nun wussten wir auch, warum Guthleib so gern in Bar-en-tinnen war. Er hatte eine Frau kennen gelernt, die Heilerin des kleinen Ortes, die er offensichtlich liebte und die seine Gefühle erwiderte. Damit hatten wir genügend Anhaltspunkte für unsere Aufgabe.
Den weiteren Abend verbrachte ich mit meinen Freunden im gemeinsamen Wohnraum der Familie. Ich ging früh zu Bett.
Am nächsten Morgen zum Frühstück lernten wir auch Dankwart, den Maat der „Flusskrebs“ kennen. Auch er erzählte uns noch einmal, was er über Guthleibs Verschwinden wußte. Er schilderte uns auch genau die Suche nach dem Kapitän. Er wußte auch um die Versuche Telwins dieses Handelshaus zu kaufen. Der Maat wollte aber nicht wahr haben, das der Großhändler etwas mit der Sache zu tun haben könnte.
Während viele meiner Freunde den Tag in der Stadt verbrachten, Einkäufe erledigten und Kontakte knüpften wie Yusuf es nannte, verbrachte ich meine Zeit in der einfachen Gemütlichkeit von Hallatans Haus, genoss die Ruhe und die regelmäßigen Mahlzeiten und dachte nach. Der Tag und die Nacht vergingen. Die Stunde der Abreise rückte heran.
Im Morgengrauen verließ die „Flusskrebs“ den Hafen von Linhir und hielt gerade auf das mächtige Delta des Anduin, des großen Flusses, zu. Wir kamen gut voran. Das Wetter hielt. Ein kräftiger Wind trieb uns über das Wasser. Ich verbrachte die Tage vorne am Bug des Schiffes. Nach etwas mehr als einer Woche kam die kleine Stadt Bar-en-tinnen in Sicht. Der vorgelagerte Leuchtturm hatte mich schon früh auf die Stadt aufmerksam gemacht, die an zwei Seiten von einer Mauer geschützt wurde, während die anderen beiden zum Fluss hin lagen. Mehrere Gehöfte lagen weit um Bar-en-tinnen verteilt. Das Korn stand kurz vor der Ernte. Die Stadt wirkte beschaulich und friedlich. Sie bot vielleicht 500 Menschen Unterkunft und Schutz.
Die Sonne war noch nicht richtig aufgegangen, als wir im „Hafen“, einem einfachen Bootssteg, vor Anker gingen. „Ich bin noch bis morgen früh hier“ verabschiedete sich Dankwart von uns. „Solltet ihr danach in irgendeine Art von Ärger schlittern, wendet euch an Hauptmann Boranus. Er ist ein Freund Guthleibs. Passt auf euch auf. Viel Glück.“ Der Maat schüttelte jedem von uns die Hand bevor er zurück aufs Schiff ging.

Wir machten uns als erstes auf den Weg zum einzigen Gasthaus „Sumpfwurms Odem“ in der Ortsmitte. Das gastliche Haus lag noch im Dunkeln, die Fensterläden verschlossen. Auf unser Klopfen öffnete die Wirtin, Laren, den Schlaf noch in den Augen. Trotz der frühen Stunde gewann ihr Geschäftssinn schnell die Oberhand. Schon bald saßen wir bei einem guten Frühstück und einer warmen Tasse Tee im gemütlichen Schankraum mit Laren ins Gespräch vertieft. Sie erzählte uns von Guthleibs Verschwinden, leider nichts Neues. Sie konnte uns aber den Namen seiner Freundin erzählen, Lyana die Heilkundige des Ortes. Dann kamen die Geister ins Spiel. Der Fall nahm eine neue Wendung. Angeblich hatte Guthleib Geister auf dem Anduin gesehen, nachts stockbesoffen. Dieser Gedanke ließ ihn nicht mehr los. Er begann nach zu forschen. Dann war er eines nachts spurlos verschwunden.
Als nächstes sprachen wir mit Lyana mit der wir in ihrem schönen Kräutergarten zusammen saßen. Sie führte ein kleines Krankenhaus und handelte mit Kräutern. Die Heilkundige war in den Vierzigern. Im Laufe des Gesprächs wurde sie immer nervöser, ängstlicher. Schließlich stellte sich heraus, das sie der Bogner und Waffenhändler Raenar unter Druck gesetzt hatte. Auf irgendetwas war der Bruder unseres Freundes gestoßen. Doch wonach mussten wir suchen?
Dann teilten wir uns. Yusuf beobachtete mit einem Teil der Gruppe das Geschäft Raenars am Marktplatz. Ich ging mit den anderen zum Hauptmann der Wache. Boranas, ein großer kräftiger Mann dunedainischer Herkunft, empfing uns in seinem Dienstraum in der kleinen Kaserne. Er befehligte sieben gondorianische Soldaten und eine kleine Bürgerwehr. Doch auch er konnte uns nicht weiter helfen.
So blieb der Bogner Raenar unsere einzige Spur. Schauen wir, ob sie uns zu Guthleib führen würde. Hoffentlich lebte er noch. Nun war die Sonne vollends aufgegangen. Bar-en-tinnen lag im warmen Spätsommerlicht. Der geschäftige Alltag seiner Bewohner hatte begonnen, als ich wieder hinaus auf den Marktplatz trat.

Der Regen fiel schon seit Tagen ohne Unterlass auf das schöne Dol Amroth nieder. Der Herbst hielt Einzug. Numendur, der Wirt der Krakenwacht, bereitete sich auf den Tag vor, als die Tür seines Gasthauses plötzlich aufflog. Ein Riese von einem Mann trat ein. Der Mantel fiel ihm tropfnass über die breiten Schultern. Schnell drückte er die Tür hinter sich ins Schloss.
„Was für ein Wetter,“ sagte der Nordmann und hängte den Mantel an einen Haken hinter die Tür. „Wirt, habt Ihr etwas heißes zu Trinken, ein Frühstück und ein Zimmer? Ich habe genug von der Schiffsreise im Herbst. Ich denke ich bleibe vorerst in Eurer schönen Stadt.“
Numendur konnte den Blick nur schwer lassen von diesem merkwürdigen Reisenden, der über 1,90 Meter groß war, ein riesiges Schwert auf dem Rücken trug und eine Leier an der Seite mit sich führte.
„Verzeiht meine Unhöflichkeit. Mein Name ist Dunstan. Ich komme aus dem oberen Anduintal. Meine Reise führte mich durch halb Gondor hierher in die Heimatstadt der tapferen Helden, von denen ich Euch und Euren Gästen an den nächsten Abenden erzählen will. Wenn Ihr wollt. Ich verdiene mein Brot mit dem Wort und der Musik. Man nennt mich einen fahrenden Skalden.“
Nun staunte der Wirt erst recht. Er hatte von den nordischen Sängern gehört, aber noch nie war einer bis hierher gekommen. Sie sollen mit der Leier genauso gut umgehen können, wie mit dem Schwert. Aber er brachte Nachrichten von Broca und seinen Freunden. Numendur mochte den Hobbit, der immer einen gesegneten Appetit hatte und die Gemütlichkeit seiner Schenke zu schätzen wußte.
„Tretet näher Dunstan,“ antwortete er dem Nordmann. „Seit Gast in meinem Haus. Und bringt uns hoffentlich frohe Kunde von unseren Freunden.“
Während der Skalde ein ausgiebiges Frühstück genoss, ließ der Wirt ein Zimmer richten. Dann warf er sich seinen Mantel über und ging in die Stadt um die Freunde der Helden für den Abend in die Krakenwacht einzuladen.
Der Tag kroch wie eine Schnecke dahin, obwohl der Wirt alle Hände voll zu tun hatte mit den Vorbereitungen für den Abend. Sämtliche seiner Verwandten halfen in der Küche und im Gastraum beim Bedienen. Während der Vorstellung des Skalden sollte niemand Hunger oder Durst leiden. Es würde ein lohnender Abend werden, der seine Kasse füllen und sein Herz erwärmen würde.
Nach Sonnenuntergang war kein Platz mehr frei in der Krakenwacht. Und sie waren alle gekommen: Nahar, Menelcars Vater; die Zwillinge Fanaruel und Fanariel; Tiranir, der Ausbilder Menelcars; Joraal, Yusufs Kontakt zur Unterwelt; Ulbor, der neue Kapitän der „Buchtadler“ und Selnoi, sein erster Maat; und Surion, die rechte Hand des Fürsten. Sogar Imrahil selbst soll in Verkleidung da gewesen sein.
Dann war es endlich so weit. Ein stattlicher Mann in grünen Gewändern, mit langem blondem Haar, aber bartlos, kam, die Leier in der Hand, die Treppe hinab in den übervollen Schankraum. Mit sicherem Tritt durchschritt er die Menschenmenge bis er zu einem einfachen Hocker in der Nähe der Theke kam. Auch im Sitzen überragte er die meisten Zuhörer fast um Haupteslänge. Als er die Leier anschlug, verstummte das Publikum und der Skalde begann zu erzählen:
„Man nennt mich Dunstan. Ich komme aus dem Hohen Norden, dem oberen Anduintal. Auf meiner Reise durch Mittelerde hörte ich in einer kleinen Stadt am großen Fluss, mit Namen Bar- en- Tinnen, von einer Gruppe Gefährten, die ein großes Übel von den Menschen dort fernhalten konnten. Als ich hörte sie seien angesehene Bürger Dol Amroths, machte ich mich auf den Weg hierher um Euch von großem Freundesdienst und außerordentlicher Tapferkeit zu erzählen.
Ich will Euch berichten von Geistern in der Nacht und von ungewöhnlichen Heldentaten, vollbracht von Menelcar, Tarthalion, Kalidor, Yusuf, Broca, Lamalas, Wino, Ogtaba und Sibroc…

„… Unsere Freunde kommen im Morgengrauen in dem kleinen Städtchen Bar-en-Tinnen an. Kein gutes Omen, wie sich schon bald herausstellen sollte. Sie beginnen ihre Nachforschungen im Gasthaus „Sumpfwurms Odem“, das hier alle nur der Odem nennen, beim Frühstück. Wie könnte es auch anders sein, wenn ein Hobbit dabei ist. Geister auf dem Anduin habe Guthleib gesehen, kurz darauf sei er verschwunden, erzählt man den Gefährten im Gasthaus.
Nach Sonnenaufgang dehnen sie ihre Suche aus. Sie befragen Boranas, den Hauptmann der gondorianischen Wache und sprechen auch mit der Heilkundigen Lyana, der Gefährtin des Kapitäns. Die vagen Hinweise deuten alle auf einen Mann, den Bogenmacher Raenar, der das Waffengeschäft „Graue Feder“ führt. Ein unbescholtener Bürger, der seit vielen Jahren in der Stadt seinen Geschäften nachgeht. Doch Lyana behauptet er habe sie bedroht. Sie solle nicht weiter nach Guthleib forschen. Die Gruppe trennt sich. Ein Teil beobachtet das Waffengeschäft, die anderen ziehen Erkundigungen über den Bogner ein, der spurlos verschwunden zu sein scheint. Raenar wohnt außerhalb der Stadt, fünf Kilometer nördlich in den Flussmarschen, bringen die Gefährten schon bald in Erfahrung.
Der Morgen schreitet schnell voran. Von Guthleib fehlt jede Spur. Niemand kann einen Hinweis geben. Offiziell gilt er mittlerweile als tot. Seine Leiche wurde nie gefunden. Doch was der Anduin einmal hat, gibt er nicht wieder her. So sagt man hier. Außerdem hat er getrunken, viel getrunken. Wahrscheinlich ist er einfach nur ins Wasser gefallen. Also gar kein Verbrechen. Die Gefährten glauben nicht daran. Da muss mehr dahinter stecken. Was hat es mit den Geistern auf dem Anduin auf sich? So bleibt nur die einzige Spur: der Bogner.
Raenar hat mittlerweile seinen Laden geöffnet. Unsere Freunde beschließen sich zu trennen. Während Kallidor, Lamalas, Broca und Ogtaba das Haus des Bogners untersuchen wollen, schauen sich Yusuf, Sibroc und die anderen in der „Grauen Feder“ um.
Das kleine Haus des Bogners, nicht mehr als eine Blockhütte, liegt auf einer bewaldeten Anhöhe in den Flussmarschen. Schon bald stellt sich heraus, das eine Frau in einem der drei Zimmer schläft. Der Rest des Hauses ist menschenleer.
Ogtaba und Broca schleichen an die Rückseite des Hauses, an das Fenster zum Arbeitszimmer des Bogners. Auf ein Zeichen lenken Kallidor und Lamalas die Frau an der Haustür ab, verwickeln sie in ein Gespräch, das die mürrische kleine Haradrim schnell zu beenden sucht.
Währenddessen durchsuchen der Hobbit und der Wasa zügig Raenars Raum. Sie entdecken ein kleines in Leder gebundenes Buch, das nach einem kurzen Blick eine Reihe von Namen offenbart und in Brocas Tasche wandert. Ogtaba entdeckt unter dem Teppich einen gut getarnten Eingang in ein Kellergewölbe. Die Haustür fällt krachend ins Schloss. Nun wird es höchste Zeit für die beiden zu verschwinden. Die Luke hinter sich schließend folgen sie dem Geheimgang.
Kallidor geht wütend an den Brunnen um Wasser zu schöpfen. Diese Person hat ihn Nerven gekostet. Hoffentlich hatte der Hobbit etwas gefunden. Sie brauchten dringend mehr Hinweise. Ohne etwas gegen Raenar in der Hand zu haben, würde es schwer werden. Und die Stadt gegen sich aufzubringen, wenn sie einen unbescholtenen Bürger beschuldigten oder gar an griffen, war das Letzte was er wollte. Immerhin unterhielten Hallatan und sein Bruder Handelsbeziehungen mit Bar-en-Tinnen.

Wo blieben Broca und Ogtaba nur. Sie mussten längst wieder zurück sein. Das warten machte sie beide nervös. Also untersuchten Kallidor und Lamalas die Umgebung des Hauses bis hinunter zum Fluss. Hier treffen sie auf den Hobbit und den Wasa, die ihnen vom Geheimgang erzählen. Gemeinsam entdecken sie ein gut getarntes Boot in der Nähe des Wassers. Das waren also die Geister auf dem Anduin. Der Bogner setzte heimlich Menschen über. Doch warum? Und wieso bei Nacht und Nebel?
Sie beschließen das Haus weiter zu beobachten, auf den Bogner zu warten und abzuwarten was passiert. Die Freunde würden schon kommen. Vielleicht brachten sie noch weitere Informationen mit. Und tatsächlich, kurz nach Raenar kamen auch die anderen. Yusuf und Sibroc hatten den Bogner zusammen mit Tharadoc, einem Mitglied des Weisen Rates der Stadt, gesehen. Irgendetwas sollte heute Abend noch geschehen. Sie erwarteten noch jemand. Vielleicht kommt es noch zu einer weiteren Flussüberquerung. Doch wo war Guthleib? Hatten sie ihn tatsächlich aus dem Weg geräumt, weil er sie beobachtet hatte und Fragen zustellen begann?
Später am Abend kommt noch jemand den Weg zum Haus hinauf. Zu spät haben sie ihn gesehen, einen jungen Korsaren, der sie angreift, als sie ihn packen und befragen wollen. Der Übermacht ist der junge Mann nicht gewachsen. Aber der kurze Kampf hatte genug Lärm verursacht, um den Bogner auf die Gefährten aufmerksam zu machen. Ein Pfeil zischte durch die Nacht. Yusuf wurde schwer getroffen. Raenar zieht sich ins Haus zurück.
Während Wino die Wunde des harten Seemanns versorgt, beginnen die anderen den Gefangenen zu durchsuchen und zu befragen. Sie finden einen unsichtbaren Ring bei ihm. Doch der junge Korsar schweigt.
Dann kommt die Überraschung. Ein Trupp von sechs Soldaten kommt von der Stadt herauf. Der Hauptmann fordert die Freunde auf die Waffen zu strecken und sich zu ergeben. Was nun? Sollen sie kämpfen und sich mit dem Gesetz anlegen? Die Antwort kommt aus der Dunkelheit. Ein Pfeil streckt einen der Soldaten nieder…“

„…Die Gefährten geraten nun von beiden Seiten unter Beschuss. Die Bäume bieten auf Dauer nicht genug Deckung. Ogtaba ruft seine Wölfe. Sie dringen durch ein Fenster in das Arbeitszimmer ein. Der Geisterwolf tötet Raenar mit einem Biss in die Kehle. Die Haradrim wird dann von beiden an den Handgelenken gepackt und zu Boden gezerrt.
Als die Freunde merken, dass vom Haus keine Gefahr mehr droht, gehen sie zum Angriff über. Kalidor attackiert den Hauptmann mit seinen beiden Äxten. Der Kampf währt nicht lange. Nach kurzer Zeit sind die vermeintlichen Soldaten getötet.
Die Gruppe zieht sich mit ihrem Gefangenen ins Haus zurück. Sie binden ihn auf einen Stuhl. Die Wölfe geben die Haradrim frei. Die Tiere verschwinden in der Nacht, behalten die Umgebung im Auge, während Kalidor und Yusuf mit der Durchsuchung und Befragung der Gefangenen beginnen. Bei Raenar und seiner Gefährtin finden sie ebenfalls die unsichtbaren Ringe. Freundschaftsringe wie die Haradrim behauptet. Sibroc erkennt eine böse Macht, die in den Kleinodien steckt. Auch Ogtaba kennt diese Macht. Er hat sie während des Kampfes gespürt. Sie hat versucht ihn anzugreifen.
Die Befragung der Gefangenen, die Yusuf und Kalidor mit der gebührenden Härte durchführen, bleibt ergebnislos. Sie wissen noch immer nicht wo sich Guthleib befindet oder ob er überhaupt noch lebt. Ihr Auftrag scheint gescheitert. Und noch schlimmer, die Gefährten haben etwas aufgescheucht, das sie vielleicht besser nicht auf sich aufmerksam gemacht hätten.
Als auch Raenars Unterlagen nichts weiter zu sein scheinen als ein Auftragsbuch, beschließt der Schamane Ogtaba, Kontakt mit den Geistern aufzunehmen, um mehr über die Zusammenhänge zu erfahren und endlich brauchbare Hinweise zu erhalten. Er fällt bald in einen vierstündigen meditativen Schlaf.
Ogtaba schreckt plötzlich aus dem Schlaf auf. Mit weit aufgerissenen Augen bleibt er starr vor Angst für Momente auf dem Bett liegen. Etwas Dunkles unsagbar Böses hat ihn aus seiner Vision gestoßen. Die Bilder waren nur undeutlich. Aber die Gefährten wissen nun mehr.
Raenar hat regelmäßig Menschen über den Anduin gebracht. Er gehört einer Gruppe an, die sich selbst Edain in Arthedur nennt und Sauron als ihren Herrn und Meister anbetet. Ihre Kultstätte liegt östlich der Stadt, in den Hügeln hinter dem Friedhof. Und Guthleib lebt als ihr Gefangener, angekettet in einem von Nebelschwaden verhangendem Raum.
Die Gefährten tragen die Toten und die Gefangenen in den Tunnel unter dem Haus. Kalidor zerstört zwei der Ringe, den dritten nimmt Yusuf mit.
Eilig machen sich die Freunde auf den Weg unter einem Wolken verhangenden Himmel in den düsteren Morgen eines neuen Tages…“

„…Die Sonne hätte längst am Himmel stehen sollen. Stattdessen ziehen sich die Wolken immer mehr zusammen. Donner grollt, Blitze zucken. Regen liegt in der Luft, während die Gefährten der Kultstätte auf dem Hügel immer näher kommen.
Plötzlich teilt krachend ein Blitz die Wolken. Die Gruppe bleibt wie angewurzelt stehen, die Blicke Schreck erfüllt nach oben gerichtet. Eine schwarze Gestalt scheint auf sie zu zukommen, scheint nach ihnen zu greifen. Doch sie verschwindet wieder als der Regen fällt. Hastig laufen die Freunde weiter.
Auf dem Hügel angekommen finden sie nichts weiter als eine Felsgruppe. Doch der Ring öffnet eine Tür im Stein. Treppenstufen führen hinab. Vorsichtig, mit gezogenen Waffen, schleichen die Gefährten in die Dunkelheit, ein leichter Modergeruch begleitet sie. Ein wenig Licht spendet Sibrocs Stab.
Am Fuß der Treppe erwartet die Gruppe ein Kreuzweg. Der Weg geradeaus verschwindet im Dunkeln. Der Gang links endet vor einer Tür; von rechts dringt ein schwacher Lichtschein in den Korridor. Kalidor schleicht voraus. Als der Gang eine Biegung nach rechts macht, bleibt er stehen. Stark herunter gebrandete Fackeln erhellen einen weiteren Gang, der vor einer Wand endet, nur schwach. Eine Tür steht einen spaltbreit offen. Der Söldner winkt die anderen heran. Der Raum hinter der Tür ist ein Vorratsraum. Der Gang wurde wohl wegen Wassereinbruchs nicht fortgeführt. Die Wand ist feucht, an den Rändern läuft Wasser herunter.
Die Freunde schleichen vorsichtig zurück bis zum Fuß der Treppe. Dann öffnen sie vorsichtig die Tür rechts vom Eingang, nachdem Broca die Tür für unbedenklich erklärt hat. Im Raum dahinter liegt die Küche. Über einem offenen Kamin hängt ein Kupferkessel. Das Feuer brennt niedrig. Niemand ist hier. Am anderen Ende des Raums führt eine Tür hinaus. Auch die ist nicht verschlossen. Wenige Stufen führen in einen schwach beleuchteten langen Gang, der vor einer Tür endet. Drei weitere Eingänge führen rechts vom Gang weg.
Ogtaba zögert einen Augenblick; starrt auf die Tür am Ende. „Dort ist er. Guthleib hängt an Ketten, bewegt sich nicht; Nebel ist überall. Vorsicht“, stößt der Schamane die Worte hervor.
Langsam mit gezogenen Waffen gehen die Gefährten weiter. Alles bleibt ruhig. Sind sie wirklich noch nicht bemerkt worden? Die Tür ist verschlossen. Ein paar Worte von Sibroc, seine Hand berührt das Schloss und der Weg ist frei.
Die Nebelschwaden rufen Husten und Brechreiz hervor. Vorsichtig betritt der Zauberer den Raum; bricht kurz darauf fast zusammen. Der Nebel ist giftig. Der Schamane hilft ihm, erhöht seine Widerstandskraft. Dennoch gelingt es Sibroc nur mit Mühe Guthleib zu befreien.
Gerade als die Freunde zurück in die Küche wollen, bricht Ogtaba zusammen. Also wurden sie doch entdeckt. Der Schamane scheint in der Geisterwelt einen Kampf auszufechten. Nun ist Eile geboten. Kalidor übernimmt die Führung. Ogtaba und Guthleib werden in der Küche zurückgelassen. Zu ihrem Schutz bleiben Broca, Darl und Yusuf zurück.
Der Söldner führt die anderen zu der im Dunklen liegenden Tür gegenüber dem Eingang. Als sie die Küche verlassen wollen, hören sie vorsichtige Schritte auf der Treppe. Eine in grün und braun gekleidete Gestalt schleicht ihnen entgegen. Ein bärtiger Mann Anfang 20, bewaffnet mit Kampfstab und Kurzbogen steht ihnen erstaunt gegenüber.

„Ich war nur neugierig“, murmelte er leise. „Wer bist Du?“, fragt ihn Kalidor barsch. „Ein Waldläufer namens Skutilla“, bekommt er zur Antwort. „Kann ich euch helfen?“ „Komm mit“, murmelt der Söldner und verschwindet in der Dunkelheit.
„Ich denke, hier finden wir die Lösung für unsere Problem“ flüstert Kalidor, während er auf die geschlossene Tür zeigt. Ein Blick durchs Schlüsselloch zeigt, wie recht er damit hat: Hinter einem großen altarähnlichen schwarzen Tisch steht eine in eine schwarze Roben gewandete Gestalt, die ihre Arme aufstützt. Vor ihr liegt jemand. In mehreren Bankreihen sitzen weitere Gestalten und schauen gebannt auf die Szenerie. Niemand ahnt welch großen Kampf Ogtaba gerade in der Geisterwelt ausficht. Die Erfahrung des Söldners gewinnt die Oberhand. Ein Plan ist schnell gefasst. Kalidor öffnet die Tür, stürmt auf die Gestalt hinter dem Altar zu. Tarthalion und Wino bleiben recht und links neben der Tür im Raum stehen, nehmen den Altar unter Beschuss und achten auf die Menschen in den Bänken. Skutilla und Sibroc bleiben unter dem Türrahmen stehen, eröffnen das Feuer mit Bogen und Zauber. Alles geht sehr schnell. Kalidors Axthiebe auf die Schwarze Robbe kommen hart und schnell. Pfeile schwirren. Die Menschen auf den Bänken rühren sich nicht unter deren Füßen plötzlich Dornen aus dem Boden sprießen. Der Zauberer behält sie im Auge. Dann fällt die schwarze Robe. Wenn auch nicht von den Schlägen des Söldners. Sie löst sich scheinbar in Luft auf. Nun erhebt sich die Gestalt auf dem Altar. Aber auch sie überlebt nicht lange, ist keine wirkliche Gefahr für die Freunde. Und dann ist plötzlich alles vorbei. Die bedrückende dunkle Stimmung, die im Raum lag, ist verschwunden. In die Menschen kommt Bewegung. Sie scheinen aus einer Art Trance zu erwachen.
„Euch wird nichts geschehen“, spricht Kalidor die Menschen an. „Nehmt die Kapuzen ab und bleibt ruhig.“ Der Blick des Söldners schweift über die Reihen. Dann hat er Tharadoc, das Mitglied des Weisen Rates von Bar-en-Tinnen gefunden. Sie nehmen den Mann, der keine Reue zeigt, gefangen. Die anderen Menschen können gehen, zurück an ihre Arbeit, zurück zu ihren Familien.
Nachdem die Gefährten den Altar zerstört und das Gewölbe mit Darls Hilfe zum Einsturz gebracht haben, ziehen sie zurück in die kleine Stadt am Anduin. Unterwegs erzählt ihnen Ogtaba von seiner Begegnung in der Geisterwelt. Ein mächtiger dunkler Geist der sich Celgor Schwarzfaust nennt, hat ihn angegriffen, hart und unvermittelt. Der Schamane musste seinen früheren Meister unter seinen Willen zwingen um überhaupt eine Chance gegen Celgor zu haben. Fast hatten sie ihn besiegt. Als ein Vogel aus Feuer heran flog und mit Schwarzfaust Amulett verschwand. Dann hat sich der Geist aufgelöst. „Ich glaube aber nicht, dass es vorbei ist“ merkt Ogtaba an. „Wir sollten mehr über das Amulett und seinen Träger herausfinden.“
In Bar-en-Tinnen werden die Gefährten schon erwartet. Der Hauptmann der Wache hat die Toten und Gefangenen im Haus des Bogners gefunden. Nun möchte er natürlich auch die Geschichte dazu hören. Als ihm und dem Weisen Rat klar wird, welch große Gefahr die Gruppe von ihnen und dem südlichen Ithilien abgewendet hat, ist die Freude und Erleichterung groß. Zur Belohnung gibt die Stadt 200 Goldstücke an die Gruppe. Ihre Dankbarkeit drücken die Bürger mit einem rauschenden Fest aus.
Hier endet meine Geschichte über einige heldenhafte Bürger eurer schönen weißen Stadt am Meer. Habt Dank für Eure Aufmerksamkeit.“
Unter tosendem Applaus verließ der Skalde die Bühne. Obwohl es schon weit nach Mitternacht war mochte niemand gehen. Bei Bier und Wein saßen die Gäste noch bis zum Sonnenaufgang in der Krakenwacht, während Dunstan das Lokal und Dol Amroth mit dem ersten Schiff verließ.

Yussuf:
„Nach dem harten Ende für manche der dunklen Gesellen sollten wir auch nicht vergessen, das unser Hobbit wie auch meine Wenigkeit noch Außenstände mit dem Bogner haben. Ein Goldstück Anzahlung in meinem Fall und ein paar Silberstücke für den Hobbitbogen sollten wir zurück buchen.
Mir ist noch nicht ganz klar wie Menschenschmuggel am Anduin läuft. Ich dachte das links wie auch rechts des Anduin alles fest in Gondors Hand ist. Schleuser arbeiten doch meistens an Grenzen und verdienen Ihr Geld mit illegalen Einreisen.
Hat hier einer meiner Nordländischen Gefährten die seit Jahren unter der Knute der albernen Truchsessen darben eine Idee?
Ich bin immer noch nicht überzeugt das es am Anduin keinen Spuk gibt und nehme mal vorsorglich einen tiefen Zug aus der Rumbuddel.“

Kalidor:
„Geister? Daran glaube ich heute so wenig wie gestern!

Doch lässt die Wahrnehmung unseres kleinen Freundes, der von einer bösartigen Kreatur sprach, auch mich langsam glauben, dass hier mehr als nur der Schmuggel von Menschen vor sich geht. Wenn es nicht um das Schmuggeln von Menschen über Grenzen geht, dann vielleicht nur um das Übersetzen einzelner Personen über den Anduin. Es kann für einen Mann sehr viel wert sein, den Strom zu überqueren, ohne dabei gesehen zu werden. Ich denke dabei an Kundschafter, Spione, Attentäter und dergleichen Gesindel aus dem Süden. Vielleicht ein Schatten, den der drohende Krieg voraus wirft. Wer weiß!
Doch darum geht es mir nicht. Unser Auftrag lautet anders: Bringt Guthleib zurück! Wenn sich diese Bande ausschließlich solcher Gestalten bedient, wie dem Schwert schwingenden Maulhelden, der nach wenigen Augenblicken tot zu meinen Füßen lag, dann wird es leicht verdienter Sold. Ja. Der Auftrag hat sich sicher geringfügig geändert, denn Guthleib scheint tot zu sein. Wir bringen also unserem Auftraggeber jenen, der hinter dem Mord an Guthleib steckt. Tot oder lebendig. Die Wahl liegt allein bei ihm.
Das Ende der Schmuggler ist dabei eine willkommene Konsequenz, die uns vielleicht auch noch ein paar Goldstücke Kopfgeld einbringt!
Dieses Zeug wird dir noch zum Verhängnis. Wenn du benebelt bist vom Rum, dann kann dir auch so ein Anfänger, wie es diese Bogenschützen waren, gefährlich werden. Ich fände das… bedauerlich!“

Ogtaba:
„U bagronk sha pushdug búbhosh skai

Immer diese Menschlinge mit ihrem Unglauben….

Anbeten ihre Götter tun sie aber an eine spirituelle Welt mit Geistern
sie nicht glauben…. Sollen verstehen sie wer will ^^

Trotz des Nichtsglauben meiner Freunde aus den Reichen der Menschlinge
so war der Tag doch voller Ereignisse… Zu früh wir haben gehandelt vielleicht
an diesem Tag…. oder aber auch zu spät…..

Guthleib vielleicht nicht mehr am Leben..aber nicht durch fallen ins Wasser
durch Rum, wie es vielleicht einmal Yussuf auf Boot passieren wird, wenn nicht
aufhören während Seegang zu trinken diesen Gesöff….

Erstaunt ich war auf kleinen Broca….Viel riskiert wir haben bei einstig in das Bognerhaus…
Trotzdem der kleine Kerl Ruhe bewahrt auf unserem Weg in Höhle des Löwen…

Auch wenn besiegt wir haben Bogner und seinen Kohorten , so bleiben immer noch
das “ Etwas “ zurück dessen ich gespürt haben Präsenz…

Nur die ehrenwerten Geister vielleicht wissen was erwarten uns auf dem Weg, den wir zu gehen noch haben…

Mögen sie mit uns sein…..“